Alles kostet Geld - auch Riester
Die Versicherungswirtschaft gibt sich selbstbewusst. Auch wenn die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) kaum ein gutes Haar an den Verträgen der Versicherer lässt. Zumindest eine Rentenversicherung auf der Basis von Riester stehen in einem dunklen Licht da, so die VZHH. In zahlreichen Beispielen wird aufgeführt, dass die Kosten zu hoch sind. In einem Fall habe ein Versicherter im zehnten Jahr seines Vertrages üppige 338,66 Euro an die Versicherungsgesellschaft zahlen müssen. In einem anderen Beispiel waren die Verwaltungskosten höher als die staatliche Zulage. Als Alternative nennt die VZHH den Riester Banksparplan. Doch die Versicherer winken ab und wenden ein, dass auch der Geld kosten würde.
Der "langweilige" Riester Banksparplan
Auch wenn es stimmt, dass nicht nur die Rentenversicherung auf Riester Basis, sondern auch der Banksparplan Kosten verursacht, muss man doch ein wenig genauer hinsehen, um zu verstehen, wo die Unterschiede liegen. Unterm Strich ist der Banksparplan nämlich deutlich kostengünstiger als die klassische Rentenversicherung mit Riester. Zumindest werden die Kosten für einen Banksparplan nicht die gesamten Jahreszulagen "auffressen", auch wenn die Versicherungsgesellschaft anführt, sie müsse die genannten Beispiele der VZHH erst noch prüfen, um sich dazu äußern zu können. Viel "langweiliger" als ein herkömmlicher Riester Vertrag ist ein Banksparplan übrigens nicht, denn auch die klassische Rentenversicherung leidet unter sinkenden Renditen. Der Banksparplan hat den Charme, ein sehr transparentes Instrument der Altersvorsorge zu sein, das nur geringe Kosten verursacht und eine komfortable Möglichkeit ist, von den staatlichen Zulagen zu profitieren.
Fazit
Riester passt nicht immer und nicht zu jeder Situation. Wenn die Rahmenbedingungen passen, kann es aber sinnvoll sein, einen Riester Vertrag abzuschließen. Wie genau dieser dann geartet ist und welches Finanzprodukt am besten passt, sollte zunächst einer genauen Prüfung unterzogen werden. Es gibt in der Tat zahlreiche Verträge, die so ungünstige Kostenstrukturen haben, dass der Abschluss kaum zum empfehlen ist. Andere lassen sich hervorragend in die persönliche Lebenssituation integrieren, ohne zu teuer zu werden. Ob Riester oder nicht, ob Riester Banksparplan oder etwas anderes, sollte in der Beurteilung einem Profi überlassen werden, und zwar möglichst einem unabhängigen Finanzberater. Ein gangbarer Weg führt zu einem Honorarberater, der ein objektives Urteil fällen kann.