Damit diese Kunden zumindest bei der zukünftigen Anschlussfinanzierung noch von den historisch niedrigen Hypothekenzinsen profitieren können, bietet sich ein Forwarddarlehen an. Das Forwarddarlehen ist ein Immobilienkredit und wird auch als Vorausdarlehen bezeichnet, weil der Kunde das Darlehen schon heute aufnehmen kann, auch wenn die Auszahlung mitunter erst in einem Jahr stattfindet.
Darlehenszinsen durch Forwarddarlehen für die Zukunft sichern
Mit dem Forwarddarlehen können Sie sich in der Gegenwart Darlehenszinsen sichern, der dann in der Zukunft "aktiv" wird. Schon seit einigen Jahren sind viele Experten zwar immer wieder der Auffassung, dass die Hypothekenzinsen nicht weiter sinken könnten. Und dennoch sind die Darlehenszinsen in den vergangenen drei Jahren immer weiter gefallen. Auch jetzt sprechen viele Fachleute davon, dass die Bauzinsen im Grunde auf dem niedrigstmöglichen Stand sind, aber dennoch ist auch aktuell nicht auszuschließen, dass die Zinsen noch weiter sinken werden. Trotzdem ist das bereits erreichte Zinsniveau historisch niedrig, sodass es durchaus Sinn macht, dass Sie sich diesen niedrigen Darlehenszinsen sichern. Allerdings ist es nicht jedem Verbraucher anzuraten, jetzt mittels eines Forwarddarlehens den Kreditzins sichern zu wollen.
Grundsätzlich sollten Sie sich nur dann für den Abschluss eines Forwarddarlehens entscheiden, wenn Sie der Auffassung sind, dass die Hypothekenzinsen von der Tendenz her in der näheren Zukunft eher steigen werden. Denn wenn Sie davon ausgehen würden, dass die Bauzinsen bis zur Fälligkeit Ihrer aktuellen Zinsfestschreibung noch weiter fallen oder etwa auf dem gleichen Niveau bleiben werden, wäre der Abschluss des Forwarddarlehens aufgrund des zu zahlenden Zinsaufschlages keine gute Entscheidung.
Die Zinssicherung ist nämlich durchaus mit Kosten verbunden, und zwar in Form eines Zinsaufschlages, der im Durchschnitt bei rund 0,02 bis 0,04 Prozent für jeden Monat liegt, den Sie das Forwarddarlehen vor der eigentlichen Nutzung abschließen. In diesem Fall würden Sie sich dann nämlich mitunter einen Kreditzins sichern, der in einem oder zwei Jahren rückwirkend betrachtet als "zu hoch" bezeichnet werden muss. Da es also grundsätzlich drei mögliche Szenarien gibt, nämlich steigende, fallende und gleichbleibende Hypothekenzinsen, sollten Sie mit einem unabhängigen Berater darüber diskutieren, wie Ihr weiteres Vorgehen aussehen könnte.
Das Fazit zur aktuellen Zinssituation und zur Sinnhaftigkeit eines Forwarddarlehens ist, dass auch die Experten nicht wissen, wie sich die Darlehenszinsen weiter entwickeln werden. Daher sollten Sie sich mit einem Honorarberater zusammensetzen und gemeinsam abwägen, wie groß das Bedürfnis nach Zinssicherheit ist und ob sich das Kreditzins sichern im Verhältnis zu den entstehenden Zusatzkosten (Zinsaufschlag) "lohnen" kann.